Die Macher der Formel 1 versprechen sich von den Neuerungen, die besonders die Aerodynamik der Rennwagen betrifft, mehr Chancengleichheit und hoffen, dass es viel enger im Feld zugeht. Das Hinterherfahren soll mit dem neuen Design einfacher sein. So könnte es zu mehr Überholmanövern und größerer Spannung kommen. Allerdings ist die letzte Saison, in der sich Max Verstappen erst in den letzten Runden des letzten Rennens den WM-Titel sicherte, an Spannung kaum zu toppen.
Die Macher der Rennserie versuchen schon seit Monaten Fans und Interessierte über die Änderungen aufzuklären. In verschiedenen Posts, die unter dem Namen „Tech Tuesdays“ auf der F1-Webseite veröffentlicht wurden, werden die Neuerungen und deren erhoffte Wirkung genauer erklärt. In Folge sollen die gravierendsten Änderungen kurz vorgestellt werden.

Der Frontflügel
Die Designer und Konstrukteure der Formel 1 Teams hatten in den letzten Jahren den Frontflügel so weiterentwickelt, dass dieser die Luft so weit wie möglich nach außen leitet und den Luftstrom, der mittig auf das Auto trifft, so gering wie möglich zu halten. Hierfür gab es einen Freiraum zwischen der Nase und den Frontflügelelementen, der 2022 nicht mehr erlaubt ist. In Folge des „nach-außen-leiten“ der Luft gab es in der Vorsaison deutliche Verwirbelungen hinter dem Auto, welche den Grip des hinterherfahrenden Boliden deutlich minimierten. Mit dem neuen Frontflügel soll nun dem verfolgenden Auto mehr Anpressdruck zur Verfügung stehen.

Der Unterboden
Ein weiteres zentrales neues Element ist der Unterboden. Anstatt eines flachen Unterbodens, der seit Jahrzehnten Teil des F1-Reglements war, werden die neuen

Formel 1 Wagen zwei große Kanäle seitlich des Fahrers haben. Diese sollen die Luft durchleiten und mehr Anpressdruck generieren, als die Vorgängermodelle. Der Unterboden ist dreidimensional gehalten und das neue zentrale Element der F1-Renner. Er steuert die Luft, die durch den Frontflügel aufgenommen wurde, in Richtung des neuen Heckflügels.

Der Heckflügel
Laut Formel 1 Insider Mark Hughes ist der neue Heckflügel der Gamechanger. Er soll den Luftstrom, der durch Frontflügel und Unterboden verwirbelt wurde, von dem Auto wegleiten und somit „das Hinterherfahren“ deutlich erleichtern. Er dient als Filter für die verwirbelte Luft, leitet diese ab und ist zudem auch noch konventioneller Heckflügel, der für Anpressdruck sorgt.
Insgesamt ist das Design deutlich vereinfacht, um die Luftverwirbelungen, die durch die Aerodynamik entstehen, zu minimieren. So soll nicht nur das Hinterherfahren, sondern auch das Überholen in der Saison 2022 deutlich einfacher sein. Neben den deutlich sichtbaren Änderungen gibt es auch viele, die nicht sofort für Beobachter ersichtlich sind. Neue Reifen und neue Budgetobergrenzen sind nur einige der neuen Bedingungen. Die Formel 1 soll so nicht nur einfacher zu verstehen, sondern auch billiger und nachhaltiger werden. Die Macher der Rennserie erhoffen sich mit dem neuen Reglement nicht nur mehr enges Racing, sondern möchten noch mehr Teams und Herstellern die Chance eröffnen, in die Rennserie einzusteigen.