Besagter Bericht, mit dem das russische Dopingsystem bestätigt wurde, stammt von dem kanadischen Rechtswissenschaftler Richard McLaren. Darum heißen diese Akten auch „McLaren-Report“.

Wie hat Russland gedopt?
Laut der am 18. Juli 2016 präsentierten Daten habe das russische Sportministerium schwerwiegende Manipulationen während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi und bei weiteren Sportveranstaltungen mithilfe des russischen Inlandsgeheimdiensts FSB gesteuert, kontrolliert und überwacht.

Informationen zum McLaren-Report steuerte auch Grigori Rodschenkow bei. Er flüchtete in die USA und gilt nun als Kronzeuge: Der russische Wissenschaftler stand jahrelang an der Spitze des russischen Anti-Doping-Systems und leitete die Testlabore in Moskau und Sotschi. Es wurden laut Bericht unter anderem positive Dopingproben gegen negative ausgetauscht.

Dieses systematische, staatlich gelenkte Vorgehen erstrecke sich mindestens auf den Zeitraum mindestens von Ende 2011 bis August 2015. Mehrere Verbände und Anti-Doping-Agenturen forderten nach Bekanntwerden des Reports vom IOC, dass Russland komplett von den Spielen in Rio ausgeschlossen werde.

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Die Entscheidung des Komitees
Das IOC hat am heutigen Sonntag verkündet, dass Russland nicht komplett von den diesjährigen Olympischen Spielen ausgeschlossen wird: Russische Sportler, die gegenüber ihren jeweiligen Weltverbänden nachweisen können, nicht Teil des russischen Staatsdopingsystems zu sein beziehungsweise gewesen zu sein, können in Rio de Janeiro an den Start gehen.

„Die Entscheidung wird sicher nicht jedem gefallen, aber es geht um Gerechtigkeit. Die Entscheidung respektiert das Recht eines jeden sauberen Athleten auf der ganzen Welt“, wird Thomas Bach, Präsident des Komitees, hier zitiert. Die damit einhergehende Botschaft sei klar: „Es wird eine Gesamtverantwortung angenommen angesichts der üblen Anschuldigungen, aber es soll auch eine Ermutigung für alle sauberen Athleten sein. Man kann im russischen Sport ein Vorbild sein, wenn man sauber ist.“