Wie immer trauten sich ein paar geistig verwirrte Auswärtsfans zu uns an den Bierstand – na ja solange Sie ruhig sind, sollen Sie doch – früher wäre das jedenfalls nicht passiert.

Besonders hitzig wurden an diesem Sonntag der Aufruf zum Thema „Artenschutz für Spieler des FC bayrische Arroganz“ von Herrn Hoeneß an die Schiedsrichter und die plötzliche Verletzung unserer Nummer 23 (der Herr dessen Namen man seit dem Spiel in Budapest nicht mehr aussprechen sollte) diskutiert. Na ja was soll man dazu schon sagen, jemand der sich beim Hochheben eines Säuglings den Rücken verhebt, bekommt vor dem Bayernspiel auch schon mal Wadenzwicken. Also mit der B-Mannschaft, ohne Komany, Demel und die 23 gegen das wenn man der Presse glauben darf „ Maß aller Dinge“ in der Saison 2007/08.

Endlich im Stadion angekommen, ging das Spiel dann auch schon los. Nach einer starken Anfangsphase des HSV egalisierten sich beide Teams in der ersten Halbzeit. Eine tolle Leistung des HSV, die auf eine ebenso gute zweite Hälfte hoffen ließ. Man könnte allerdings auch sagen, das das Spiel, nicht zuletzt durch die schlechte Leistung des Schiedsrichters, zu einem schnellen und nicht unspannenden, aber für beide Seiten eher gefahrlosen Geplänkel wurde, bei dem der HSV zwar die größeren Spielanteile hatte, aber nicht zum Abschluss kam. Wie schon in so vielen Spielen glänzte unser Angriff mit Querpässen vor dem gegnerischen Strafraum. Wer bringt den Spielern eigentlich bei, dass man aus der zweiten Reihe nicht auf das Tor schießen darf? Aber nichts desto weniger trotz, kam auch die millionenschwere Startruppe von Herrn Hoeneß nicht wirklich zum Zug – Wo war eigentlich Frank Ribery?
Schließlich kam es wie es kommen musste, eine kurze Unaufmerksamkeit bei den Rothosen und schon fand der Schuss des gut stehenden Miro Klose seinen Weg in das Tor der Hamburger (0:1 - 70. Minute). Rückstand gegen die Bayern, aber der HSV steckte nicht auf und erhöhte den Druck in Richtung des Kastens von Olli Kahn. Nach einen Getummel im Strafraum der Bayern, das auf beiden

Seiten ziemlich chaotisch wirkte, konnte sich Mohamed Zidan schließlich gegen die bayrischen Abwehrspieler und Olli Kahn durchsetzen. 1:1 – auch wenn nicht mehr lange zu spielen war, jetzt hieß es aufpassen, denn der FCB ist ja für seine Last Minute Tore bekannt. Nach kurzer Nachspielzeit wurde das Spiel dann abgepfiffen – Unentschieden gegen München. Bayern ist schlagbar, die Siegesserie beendet und die saubere Bilanz eingetrübt und das alles bei dem 535. Bundesligaspiel von Olli Kahn – tja, oft im Leben darf man halt nicht alles haben.

Der Spielverlauf zeigte ganz deutlich wer in der Kabine mit wem gesprochen hatte - Herr Stevens mit den Hamburgern, Herr Hitzfeld mit seinen Bayern und Herr Hoeneß mit den Schiedsrichtern, anders ist es wohl nicht zu erklären wie Schweini, am Boden liegend, vor den Augen des Schiedsrichters einfach zutreten darf, ohne in dem für so einen Tritt richtigen Maß bestraft zu werden. Es bleibt wie es war, nur die wenigsten Schiedsrichter trauen sich gegen einen Spieler des FC Bayern München eine rote Karte zu zeigen.

Eines der schönen Kapitel zum Thema: „Humor der norddeutschen Fans“ war das Warmlaufen des Ex-Hamburgers Daniel –ich fühle mich als echter HSVer und möchte mit dieser Mannschaft etwas aufbauen- van Buyten, dessen Leistungsvermögen in dieser Woche keine Aufstellung in der Startelf der Bayern rechtfertigte, vor der Nordtribüne. Hierwurde ihm lautstark und mit großen Gesangstalent klargemacht, dass er halt nur ein Auswechselspieler sei. So ist das halt wenn man zu den Bayern geht - aber dazu gibt es ja auch ein Lied von den Toten Hosen ...

Weniger schön war allerdings der Support für den HSV, der zeitweise sogar ganz zum erliegen kam und damit den anwesenden Bayern-Fans die Möglichkeit gab sich im Hamburger Volkspark bemerkbar zu machen. Wie kann so was, bei einem Spiel gegen Bayern passieren?

Es bleibt festzuhalten, der Sturmlauf des FC Bayern München zur deutschen Meisterschaft wurde von der B-Elf des HSV am 4. Spieltag, in einem intensiven Spiel auf hohem Niveau, gestoppt! Was wäre wohl gewesen wenn wir mit unserer A-Mannschaft angetreten wären? Ich hätte gern die Tränen des Herrn Hoeneß mit einem HSV Schal getrocknet.

Wieso darf man eigentlich kein Bier in einem Plastikbecher mehr mit ins Stadion nehmen?
Wahrscheinlich weil die Firma ARAMAK Angst hat sonst ein paar Bier weniger zu verkaufen. – So ein Unsinn, wenn ich mein Bier nicht mit ins Stadion nehmen darf, trinke ich es halt draußen und kaufe dann drinnen trotzdem nicht ein Bier mehr.

Keep politics and COMMERCIALS out of football!!!

Schwarz-Weiß-Blaue Grüße
D.