Steven ist ein einsames Kind. Seine Familie zieht oft um. Jude zu sein ist ihm in jenen Jahren so peinlich, dass er jeden Abend vor dem Zubettgehen seine Nasenspitze mit Klebeband in Richtung Stirn zieht. 45 Jahre bracht er, bevor er sich wirklich zu seiner Religion bekennen kann. Schon als Kind hatte Steven eine lebhafte Phantasie. Vor allem hatte er Angst. Als er später von seinem Vater eine Super-8-Kamera geschenkt bekam, konnte er seine Phantasie noch dramatischer in Szene setzen. Seine Studienzeit am Cal State College in Long Beach plätscherte so dahin und er träumte davon, einen Job beim Film zu bekommen. Mit einem Trick schlich er sich bei den Universal Studios ein, bis schließlich der später Universal-Chef Sid Sheinberg auf ihn aufmerksam wird. Er sieht seinen Übungsfilm Amblin und ist so beeindruckt, dass er

ihm sofort einen Zwei-Jahres-Vertrag als TV-Regisseur anbietet. - A star is born Mit seinem ersten Spielfilm fiel er voll auf die Schnauze: Sugarland Express wird von den Kritikern hochgelobt und von den Kinogängern ignoriert. Damals schwor er sich, nie wieder einen Film zu drehen, der keinen Gewinn macht. Für den Der weiße Hai steht Spielberg 1974 im kalten Wasser des Atlantiks und schlägt sich mit einem Gummihai namens Bruce herum. Am Set läuft alles schief: Der Gummihai streikt täglich und die primitiven Computer versagen, die vorgesehene Drehzeit ist um 100% überzogen. Nach 155 alptraumartigen Drehtagen und Budget-Überziehung hat er den Film im Kasten. An der Kinokasse bracht der Film alle Rekorde: 60 Millionen Dollar in den ersten vier Wochen, 100 Millionen nach 90 Tagen. Zwei Jahre später liefert Spielberg mit Unheimliche Begegnung der ditten Art gleich den nächsten Blockbuster. 1976 bleibt er an Amy Irving hängen und es beginnt eine emotionale Achterbahnfahrt, die 15 Jahren dauern und in einer der teuersten Scheidungen Hollywoods enden wird. Was Spielberg abfasst wird zu Gold. In nur sieben Jahren dreht er vier der 50 erfolgreichsten Filme aller Zeiten: Der Weiße Hai, Unheimliche Begegnungen der dritten Art, Jäger des verlorenen Schatzes und sein Meisterwerk E.T.. Bei den Dreharbeiten zu Indiana Jones und der Tempel des Todes beginnt Spielbergs langer, langsamer Abstieg in die Beziehungshölle. Die weibliche Hauptrolle hat er mit der unbekannten Schauspielerin Kate Capshaw besetzt. Zwischen den beiden funkt es heftig. Amy Irving lässt sich von ihm scheiden. Die Trennung kostet ihn 100 Millionen Dollar. 1991 heiratet Speilberg seine Kate in einer orthodoxen Zeremonie. Sie kann vom Kinderkriegen nicht genug bekommen - Auf Tochter Sasha, folgte Sawyer, Mikela und Destry. Dazu kommen noch Jessica, Capshaws Tochter aus erster Ehe und Theo ein Adoptivsohn. Nach 25 Jahren im Filmgeschäft hat Spielberg es endlich geschafft - Schindlers Liste bringt ihm eine Nominierung für Besten Film, beste Regie und fünf weitere Oscars ein. Anschließend gönnte er sich eine ausgiebige Pause, steht drei Jahre lang nicht hinter der Kamera. Vergessene Welt - Jurassic Park ist die schöpferische Pause nicht so gut bekommen. Lost World ist über weite Strecken ein Lost Movie. trotzdem trieb der Film am ersten Wochenende über 15 Millionen amerikanische Zuschauer ins Kino - ein historischer Rekord.