Schon bei der ersten Verfilmung des Jugendromans "Harry Potter und der Stein der Weisen" gab es massive Kritik. Der Film sei zu düster, brutal und tragisch für eine Altersfreigabe von sechs Jahren, hiess es damals. Inzwischen wurde "Harry Potter" in Sachen Düsternis längst von "Krabat" überholt.

Um so erstaunlicher das jetzt nach Testvorführungen die Verfilmung des Jugendbuchromans "Tintenherz" ein neues Ende

verpasst bekam. Den Testsehern war das reguläre Buchende nicht happy genug. "Der ursprüngliche Schluss stimmte viele Zuschauer traurig. Jetzt gibt's ein schönes Happy End", so Cornelia Funke.

Da wollte man bei "New Line Cinema", bei dem über 60 Millionen Dollar teuren Hollywoodstreifen, keinerlei Risiko eingehen. Also wurde ein hübsches, amerikanisches "Happy End" geschrieben und schnell nachgedreht.

Mir als Leser der Buchreihe ist das völlig unverständlich, da das Buch durchaus positiv endet. Noch unverständlicher ist mir das selbst die Autorin Cornelia Funke auf das Ende ihres Buches keinen besonderen Wert zu legen scheint. In einem Interview für die “Frankfurter Rundschau” sagte sie sie habe kein Problem damit, das ihr Buch verändert worden sei: "Ich habe in Hollywood gelernt, dass man eine Geschichte für die Leinwand auf ganz andere Weise erzählen muss."

Wer legt auch schon Wert auf solche Kleinigkeiten, wo schon der Film-Mo zu jung und Meggie und Farid zu alt besetzt wurden? Ab 11. Dezember können die deutschen Leser sehen was sonst noch im Film zum Buch auf sie zukommt. Falls er das überhaupt noch ist.