Komplett ohne Fördermittel wurde Oliver Rihs’ Film „Schwarze Schafe“ gedreht. Daher waren alle im Schauspielensemble ohne Gage mit von der Partie. Schauplatz aller fünf Handlungen im Film ist Berlin: Hier träumen die Figuren vom großen, kleinen und schnellen Geld. Da ist zum Beispiel Boris (Marc Hosemann), ehemaliges Handmodel für Rolex-Uhren, der sich in eine Redakteurin der „Vogue“ verguckt hat. Er spielt den betuchten Typen vor und beichtet dann doch die Wahrheit, und zwar so weit, dass er plant, sich die Hand abhacken zu lassen… Studentin Charlotte (Jule Böwe) braucht Geld, um die Mietrückstände zahlen zu können. Sie jobbt auf einem Touristenboot, das die Spree entlang fährt, als Ansagerin. Dann steigen eine ehemalige Kommilitonin und ihr reicher Münchner Mann an Bord. Tja, auch Jule tischt dann Unwahrheiten auf… Breslin (Robert Stadlober) ist schwul – bei Julian (Tom Schilling) ist das nicht sicher. Jedenfalls philosophieren beide – auch gern mal bei einem Joint – übers Leben und darüber, ob arbeiten immer gleich Geld verdienen bedeuten muss… Die Deutschtürken Ali (Aralp Uzun) und Birol (Oktay Özdemir) wollen Sex – und am besten sofort. Sie versuchen es zuerst im „KitKatClub“ und landen schließlich auf einer Goa-Party am Müggelsee… Und dann sind da noch Fred (Kirk Kichberger) und Arnold (Daniel Zillmann), zwei mehr oder

minder überzeugte Satanisten. Für eine rituelle Zeremonie muss eine nackte Frau her. Die angerufene Prostituierte will dem Ganzen nicht beiwohnen, also soll Arnolds Großmutter „einspringen“… Ins Kino kam „Schwarze Schafe“ im vergangenen Jahr. Im Berliner „Tagesspiegel“ hieß es dazu: Der Film entwickle sich mit zunehmender Dauer zu einer „imponierend dahinschlingernden Berlin-Ballade, mal brüllkomisch, mal saudoof“ – aber in jedem Fall kein Muss.