Also los: Es ist ein Film über Freundschaft. Über Pubertät. Und über Verrat. Und über die Provinz mit ihrer speziellen Ausweglosigkeit. Und nicht zuletzt über die heilende Kraft der Musik.

Matti und Niila leben in den 60er Jahren in der nördlichsten Ecke Schwedens, in Pajala. Ihre Familien vergnügen sich mit Elchjagd, Besäufnissen, Fingerhakeln und allerlei Grausamkeiten wie religiösem Fanatismus und Schlägen. Die beiden Jungs träumen von der großen Welt, die eines Tages mittels der Beatles-Single "Rock'n Roll Music" in ihr Leben knallt.

Ein sehr bewegender, komisch-trauriger Film. Einzig der streckenweise überderbe Humor sowie einige etwas psychedelisch angehauchten Effekte stören mitunter. Sehr authentisch, und sie wären in dieser Form wahrscheinlich nie zu casten gewesen, wirken die Laiendarsteller, die den Szenen Überzeugung verleihen.

Mit 750.000 verkauften Exemplaren brach der Romanerstling von Mikael Niemi (selbst geboren in Pajala) seit 2000 alle Rekorde. Viele hielten das Buch für unverfilmbar. Das zumindest hat Regisseur Reza Bagher widerlegt.

"Populärmusik aus Vittula" – verstörend, aber dennoch empfehlenswert.