Der Uniteis e.V. ist die Union der italienischen Speiseeishersteller, die jedes Jahr eine Eissorte in den Mittelpunkt rückt. So war das „Eis des Jahres 2016“ die Sorte Pistazie, und das „Eis des Jahres 2017“ ist auch ziemlich dunkel, nämlich Schokoladensorbet, also Zartbitterschokolade ohne Milch.

Doch die Eisesser scheinen eine andere Eissorte in den Stand des diesjährigen „Eis des Jahres“ zu heben, also inoffiziell: schwarzes Eis.

Was ist schwarzes Eis?
Die aktuelle Hype-Welle nahm ihren Anfang in Asien und schwappte dann von den USA aus auf Deutschland: Eis, das schwarz aussieht. Es besteht nicht aus Lakritze, Oreo-Keksen, schwarzen Johannisbeeren oder schwarzen Oliven. Nein, sein Aussehen verdankt es Kohlenstoff: Mithilfe von Aktivkohlepulver wird die Eisgrundmasse eingefärbt.

Aktivkohle gehört zu den Hausmitteln, die bei Übelkeit, Erbrechen und Lebensmittelvergiftungen zum Einsatz kommen. Denn die Kohlenstoffpartikel binden Bakterien und Schadstoffe, die das Unwohlsein verursachen, und transportieren sie ab. Zu viel eingenommene Aktivkohle führt zu Verstopfung.

Für die Eisherstellung seien die Kohlepulvermenge gering: „Schon winzige Mengen genügen, um Lebensmittel einzufärben“, sagt Falk Rahn, Gründer der Eismanufakturen Black Poodle und Vanille Marille hier, die nicht erst seit diesem Jahr schwarzes Eis im Angebot haben. „Wir machen das nach Augenmaß. Für einen ganzen Kübel Eis sind es vielleicht zwei Esslöffel.“

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Wie schmeckt schwarzes Eis?
Das hängt davon ab, welche Geschmacksrichtung zugrunde gelegt wird – die Aktivkohle an sich schmeckt nach gar nichts. Eine „Genuss-Reporterin“ von stern.de meint: „Nun könnte man meinen, das schwarze Eis habe einen besonderen Geschmack. Dem ist nicht so. Die Aktivkohle gibt keinerlei Aroma ab.“

Wie jung beziehungsweise alt der Trend wirklich ist, zeigt ein Textbeitrag aus dem Jahr 2010 mit der Überschrift „Bonner Süßwarenhersteller entwickelt schwarzes Eis“: Das schwarze Black-Mamba-Eis enthält neben Aktivkohle Amarenakirschen und Knisperzucker …

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