Willy Sommerfeld erblickte am 11. Mai 1904 in Danzig das Licht der Welt. Sein Wunsch Musiker zu werden, reifte bereits in jungen Jahren heran aufgrund des Folgenden: Mit drei Jahren war er so schwer erkrankt, dass er von den Ärzten schon aufgegeben worden war. Ein Freund seiner Schwester war es, der dem kranken Willy jeden Tag auf der Zither vorspielte. Da er glaubte, durch die Musik wieder aufgewacht zu sein, fasste er den Entschluss, selbst Musiker zu werden.
Willy Sommerfeld lernte Geige und Klavier spielen. In Danzig ließ er sich nach der Schule zum Klavierlehrer ausbilden. Nach dem Abschluss zog er Anfang der zwanziger Jahre nach Berlin, wo er ein Studium der Komposition absolvierte. Er trat auch schon hin und wieder im Kino auf als Stummfilmmusiker – allerdings zunächst mit der Geige. Dann begleitete er Filme am Klavier, wobei er nicht nach Noten spielte, sondern stets improvisierte. Willy Sommerfeld spielte längere Zeit in Braunschweig, arbeitete aber fast sein ganzes Leben lang in Berlin, und zwar als Komponist und Dirigent, musikalischer Leiter, Redakteur, Theatermusikschreiber und Musiktherapeut. Klavier spielte er täglich. Im Jahr 1972 – eigentlich schon in Rente – trat Sommerfeld ein Comeback an und spielte

bis wenige Monate vor seinem Tode. Vor vier Jahren wurde er mit der Berlinale Kamera geehrt, 2006 erhielt er das Bundesverdienstkreuz für sein Lebenswerk. Im gleichen Jahr kam auch ein Film über Willy Sommerfeld ins Kino: „The Sounds of Silents –Der Stummfilmpianist“.