Hefe ist nicht gleich Hefe: Mediziner meinen damit vor allem Hefepilze, bei denen ein Zuviel im menschlichen Körper krankmachen kann. Dann gibt es noch Hefepilze, die als Sproßpilze bezeichnet werden – ein Hinweis auf deren Fortpflanzung – sowie untergärige Hefe und obergärige Hefe. Es gibt natürliche Hefe und industriell hergestellte Hefe.

Welche Hefe zum Backen von Brot und Co.?
Umgangssprachlich ist mit Hefe Backhefe gemeint. Diese kann auch als Bäckerhefe oder Bierhefe bezeichnet werden – mehr Fakten dazu gibt es bei Wikipedia. Hefe selber machen geht mit wilder Hefe und mit Bier.

Ein Glas mit Deckel oder eine Glasflasche mit Verschluss dient als Gefäß – die Größe hängt von der Flüssigkeitsmenge ab, also bei einem Liter Wasser im Hefe-Rezept sollte das Gefäß etwas mehr als einen Liter Fassungsvermögen haben. Das Glasbehältnis sollte vorab zehn Minuten abgekocht werden, damit es keimfrei ist.

1. Rezept „Hefe selbst herstellen“

- 1 l rund 30°C warmes Wasser
- 50 g Zucker
- 2 ungeschwefelte Datteln (oder anderes Trockenobst)

Wasser, Zucker und Datteln in die Flasche füllen, diese gut verschließen und rund eine Minute lang gut durchschütteln. Die Flasche locker verschließen und dann acht Tage bei Zimmertemperatur lagern: Jeden Tag morgens und abends einmal kräftig schütteln, damit sich kein Schimmel bildet. Nach dem Schütteln Flasche vorsichtig öffnen, damit Gase entweichen können. Ab dem zweiten oder dritten Tag wird das Wasser trüb und es bilden sich Bläschen. Ab dem neunten Tag können die Früchte entfernt werden: Das Hefewasser kann jetzt als Ersatz für frische Hefe oder Trockenhefe in Backrezepten verwendet werden und ist im Kühlschrank bis zu zwei Monate lang haltbar.

Achtung: Wenn sich Schimmel bildet, sollte der Flascheninhalt entsorgt und das Hefewasser neu angesetzt werden.

2. Rezept „Hefe selbst herstellen“

- 3 mittelgroße gekochte Kartoffeln
- 1 TL Zucker
- 3 EL obergäriges Bier

Kartoffeln zerdrücken, mit Zucker und Bier verrühren und in keimfreies Gefäß mit Deckel geben. Die Mischung drei Tage kühl stellen, aber nicht zu kalt, bis sie vergoren ist.

Ein Twitter-Nutzer hat in einem langen Thread seine Erfahrungen mit einer Mehl-Bierhefe-Mischung zum Brotbacken geschildert.

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Ist wilde Hefe gesünder?
Laut der Krankenkasse AOK vertragen manche Menschen industriell gefertigte Hefe nicht so gut mit Blähungen oder Verstopfungen als mögliche Folge: „In diesem Fall kannst du zum Beispiel weniger Hefe verwenden und sie länger aufgehen lassen“, heißt es unter aok-erleben.de.

Und weiter: „Mit deiner selbst produzierten Hefe bist du mit Blick auf die Verträglichkeit im Vorteil. Durch den Verzicht auf industrielle Zusatzstoffe ist selbst gemachtes Hefewasser wesentlich besser verträglich, beugt Verstopfungen vor und kann sich zudem mit seinem hohen Vitamin-B-Gehalt positiv auf die Darmflora auswirken.“