Wie viel Öl tatsächlich aus dem Bohrloch austreten, das können Wissenschaftler nur vermuten – der Konzern hat seine Angaben mittlerweile nach oben korrigiert. Laut „Tagesschau.de“ fange die vor einigen Tagen installierte Absaugvorrichtung nur einen Teil des Öls auf, und zwar zirka 800.000 Liter. „Und das entspricht genau der Menge, die nach bisherigen Schätzungen Tag für Tag in den Golf austritt.“ Somit steht fest: Die Ölpest hat ein viel größeres Ausmaß als bisher angenommen.
US-amerikanische Politiker hatten BP aufgefordert, Livevideoaufnahmen von dem Ölleck zur Verfügung zu stellen. Am Donnerstag konnten die Kongressmitglieder und später die US-Bürger Internet sehen, dass immer noch riesige Mengen des Öl- und Gasgemischs austreten.
Die Internetseite des Parlamentsausschusses war wegen der hohen Zugriffszahlen kurzzeitig nicht erreichbar. Der Abgeordnete Ed Markey äußerte sich zum Vorgehen des Ölkonzerns so: „Das ist unverantwortlich. Die Öffentlichkeit hätte von Anfang an Zugang zu diesen Aufnahmen haben sollen. BP versucht, sich vor Rechtsansprüchen zu schützen, aber hier steht die Existenzgrundlage der Menschen am Golf auf dem Spiel.“