Die Lizenzgebühren hatte Microsoft für technische Informationen in Rechnung gestellt. Damit habe der Konzern nach Ansicht der EU-Kommission gegen Auflagen aus dem Jahr 2004 verstoßen, wie auf „Welt online“ nachzulesen ist.
Möglich gewesen wäre eine Strafe in Höhe von bis zu 1,5 Milliarden Euro. Dennoch sind die fast 900 Millionen Euro bislang einmalig in Sachen Bußgeld durch die Kommission. Vor vier Jahren wurde Microsoft bereits einmal sanktioniert: Wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung musste der Softwareriese seitdem zirka 778 Millionen Euro an die Europäische Union bezahlen. Außerdem mussten für andere Softwarehersteller Details zu Windows offengelegt werden, damit diese ihre Produkte besser auf das Betriebssystem abstimmen können, so dass damit der Wettbewerb fairer wird.
Nun ist die EU-Kommission zu der Auffassung gelangt, dass Microsoft genau dieses Vorhaben unterbunden habe: Erst ab November vergangenen Jahren seien die Lizenzgebühren gesenkt worden. Somit ist Microsoft auch das erste Unternehmen gegen das die Kommission eine Strafe wegen Nichteinhaltung einer Kartellentscheidung verhängt hat seit der Einführung der Wettbewerbsbedingungen für die EU. Microsoft kündigte unterdessen an, das Urteil zu prüfen.