Das Thema „Chemie in Essensverpackungen“ hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., kurz: BUND, zusammen mit acht Nichtregierungsorganisationen, also NGOs, vertieft. Dafür wurden 42 Essensverpackungen analysiert.

Als „höchst bedenklich“ wird eine Gruppe chemischer Substanzen bezeichnet: „Von insgesamt 42 analysierten Proben waren 32 eindeutig mit extrem langlebigen per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, sogenannten PFAS, behandelt“, heißt es auf der offiziellen Webseite des BUND.

Proben für die Untersuchung, in denen PFAS gefunden wurden, stammen „von McDonalds, KFC, Nordsee, Subway oder Dunkin Donuts“ und „auch Einweggeschirr aus Pflanzenfasern, das als kompostierbar beworben wird“.

Chemie in Essensverpackungen: Gesundheitsgefährdung durch PFAS?
Laut BUND sind hinsichtlich einer möglichen Gesundheitsgefahr durch Alkylsubstanzen insbesondere „zwei PFAS gut untersucht und belegt: bei PFOS und PFOA“. Innerhalb der Europäischen Union (EU) ist der Einsatz von PFOS und PFOS verboten.

Allgemein können PFAS mehr als 1.000 Jahre in der Umwelt verbleiben und sich im Körper anreichern. Sie werden auch „forever chemicals“ genannt, was so viel bedeutet wie „Für-immer-Chemikalien“:

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Die Mehrzahl der über 4.700 anderen PFAS sei entweder kaum analysiert oder gar nicht, und ihr Einsatz auch nicht durch ein Gesetz reguliert. „Das ist fatal“, so die Umwelt- und Naturschützenden. „Denn die krankmachenden Substanzen werden in vielen Verbraucherprodukten eingesetzt.“

Schutz der Verbraucher-Gesundheit: Wo stecken PFAS drin?
Verwendet werden PFAS wegen ihrer fettabweisenden und wasserabweisenden Merkmale für Beschichtungen von Papier, Pappe und Einweggeschirr. Auch bei der Herstellung von Kleidung und Outdoor-Sachen, die wasserfest sein sollen, sowie für Antihaftbeschichtungen von Kochgeschirr, etwas für Töpfe und Pfannen, werden sie genutzt.

Dazu schreibt der BUND: „Die allermeisten Anwendungen sind überflüssig. Denn alternative unbehandelte Einweg- und vor allem Mehrwegverpackungen sind schon lange marktreif und werden von immer mehr Betrieben eingeführt.“ Gefordert wird ein sofortiges Verbot von PFAS in Lebensmittelverpackungen und verbrauchernahen Produkten.

In Dänemark gilt ein PFAS-Verbot in allen Materialien mit Lebensmittelkontakt seit Juli 2020. Wann beziehungsweise wie schnell ein europaweites Verbot kommt, ist (noch) fraglich: Die EU-Kommission hat „eine strikte gesetzliche Regulierung der gesamten Chemikaliengruppe der PFAS angekündigt“ in ihrer aktuellen Chemikalienstrategie.