Wolfgang Becker-Brüser ist Arzt und Herausgeber des pharmakritischen „Arznei-Telegramms“. Gestern hat er an der vorgesehenen Schweinegrippe-Massenimpfung scharfe Kritik geübt. „Was wir hier erleben, ist ein Großversuch an der deutschen Bevölkerung“, sagte der Mediziner gegenüber dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“. Hinter diesen kritischen Worten stehe die Tatsache, dass die Tests zur Sicherheit der Musterimpfstoffe nicht sehr umfangreich sein mussten. Nur häufige Nebenwirkungen – das sind solche, die mindestens bei einem von 100 geimpften Probanden auftreten – sollten erkannt werden, so das Magazin.
Matthias Gruhl, Abteilungsleiter Gesundheit im Senat von Bremen, hält die Impfungen für möglicherweise grundlos: „Wenn der Verlauf der Schweinegrippe so harmlos bleibt wie jetzt, wäre ein Massenimpfprogramm nicht gerechtfertigt“, wird er vom „Spiegel“. So gebe es derzeit keine Anzeichen dafür, dass eine „zweite, viel schlimmere Welle der Schweinegrippe auf uns zurollt“.
Nach Schätzungen des Hamburger Nachrichtenmagazins könnten sich die Impfkosten insgesamt auf mehr als eine Milliarde Euro belaufen – allein die Entwicklung des Impfstoffs habe 410 Millionen Euro gekostet. Sollen die Deutschen etwa nur geimpft werden, damit das Geld nicht umsonst ausgegeben wurde?