Die EU-Kommission hält an ihren Plänen fest, dass das mobile Telefonieren und Surfen im EU-Ausland jeden Nutzer eines mobilen Endgeräts keinen Cent mehr kosten soll. Heute Morgen haben sich Vertreter des Europaparlaments und der Mitgliedstaaten in Brüssel über die festzulegenden Großhandelspreise für das Roaming geeinigt.

Roaming – Was ist das?
In der Alltagssprache ist mit Roaming gemeint, dass jemand mit seinem Handy auch in einem anderen Land telefonieren, simsen und surfen kann, obwohl der Mobilfunkanbieter, mit dem der Vertrag geschlossen wurde – egal, ob Prepaid oder Postpaid –, dort kein Netz hat: Man surft dort im Netz eines anderen Anbieters. Und das kostet immer

noch Geld, wobei die Roaming-Gebühren im aktuellen Jahrzehnt schrittweise gesenkt wurden.

Für die Nutzung mobiler Endgeräte ihrer Kunden im Ausland können sich die europäischen Mobilfunkanbieter beziehungsweise -unternehmen gegenseitig Kosten in Rechnung stellen. Die EU-Kommission will dafür Obergrenzen einführen:

- 3,2 Cent pro Minute für Anrufe
- 1,0 Cent für SMS

Bis dato liegen die Grenzen bei fünf Cent pro Minute für Telefonate und zwei Cent für Nachrichten.

Die Obergrenzen für Datenvolumen, um mobil im Internet surfen zu können, sinken ab dem 15. Juni 2017: anfangs auf 7,70 Euro pro Gigabyte und bis zum 1. Januar 2022 auf 2,50 Euro pro Gigabyte – so der Zeitplan der Parlamentarier.

In einer früheren Beschlussvorlage waren andere Obergrenzen vorgesehen, nämlich zehn Euro pro Gigabyte, die bis zum 1. Januar 2021 auf fünf Euro sinken sollten.

Es sei Aufgabe der EU-Kommission, die Obergrenzen alle zwei Jahre zu kontrollieren und – sofern notwendig – anzupassen.

„Die vereinbarten Obergrenzen sorgen dafür, dass die Anbieter überall in Europa ihre Kosten abdecken können, sind aber niedrig genug, um den Wettbewerb auf den europäischen Telekommärkten zu sichern.“ Mit diesen Worten wird die finnische Europa-Abgeordnete Miapetra Kumpula-Natri in einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur zitiert.