Radfahren in Deutschland? Das tun 77 Prozent der Menschen, sind also mindestens selten mit dem Fahrrad oder mit dem Pedelec unterwegs. 38 Prozent nutzen ihr Zweirad regelmäßig, also täglich oder mehrmals pro Woche. Diese Zahlen stammen aus einer repräsentativen Online-Umfrage des Sinus-Instituts, gefördert vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags. Alle Daten (Stand: 17. November 2021) dazu wurden unter dem Titel „Fahrrad-Monitor Deutschland 2021“ veröffentlicht.

Insekten größte Gefahr beim Radfahren?
Sonne und Wind können Radfahrenden Probleme bereiten, vor allem ohne Sonnenschutz – Wind macht das Radeln schwer und kann dazu führen, dass Insekten ins Auge

fliegen. Und genau das sei beim Radfahren für die Augen die größte Gefahr. Das sagt zumindest Professor Dr. med. Gerd Geerling, Past-Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG).

Denn nicht wenige Menschen erschrecken sich, wenn ein Insekt im Auge landet und versuchen sofort, es aus dem Auge zu wischen. „Dann läuft man Gefahr, vom Rad zu stürzen. Und wir sehen in der Praxis, dass ein Sturz dann zu schweren Verletzungen auch des Auges führen kann“, so Geerling in dem Beitrag „Augenschutz beim Fahrradfahren: Experte rät zu Brille mit Seitenschutz und UV-Filter“.

Insekt ins Auge geflogen – was tun?
Wenn ein Fremdkörper beim Radfahren ins Auge gelangt, dann soll der oder die Betroffene sich „nicht weiter ins Auge fassen und sofort anhalten, wenn möglich“, rät Geerling. „Hilfreich ist in einer solchen Situation auch, das Auge beispielsweise mit sauberem Trinkwasser zu spülen.“

Damit es erst gar nicht zu einer solchen Situation kommt, hilft das Tragen einer Sonnenbrille beim Radfahren. Wer viel radelt, könnte sich eine Fahrradschutzbrille anschaffen, idealerweise aus splitterfreiem Kunststoff mit UV-Filter und Seitenschutz. „So schützt man sich nicht nur vor Fliegen, sondern auch vor unfallbedingten Schäden am Auge, vor Zugluft und vor UV-Strahlung, die über sehr lange Zeit auch den grauen Star fördert“, so der Hinweis von Prof. Dr. Geerling, der zudem Direktor der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf ist.

Radfahren mit Tränenersatzflüssigkeit oder antiallergischen Augentropfen
Solche eine Brille schützt darüber hinaus vor giftigen Brennhaaren des Eichenprozessionsspinners, die sich auf der Hornhaut oder Bindehaut des Auges festsetzen können, wo sie eine Bindehautentzündung auslösen können. Wer zu trockenen Augen neigt, sollte ebenfalls beim Radfahren eine Radbrille tragen: „Wer sich mit trockenen Augen in warmer Luft mit viel Wind bewegt, dessen Augen können gereizt reagieren“, erklärt Geerling. Sicherheitshalber mitgeführt werden sollten Tränenersatzflüssigkeit oder antiallergische Augentropfen, wenn jemand auf Pollen allergisch reagiert.