Um diese Frage beantworten zu können, wurde vor zwei Jahren die sogenannte PRISCUS-Liste von einem Forscherteam unter Leitung der Wuppertaler Pharmakologin Petra A. Thürmann publiziert. Sie wird als eine Art Antwort deutscher Ärzte auf die internationale BEERS-Liste betrachtet, die 1991 erschien – der US-amerikanische Geriater Mark H. Beers hat sie erstellt. In der Beers-Liste werden Medikamente aufgeführt, die Patienten ab einem Alter von 65 Jahren nicht bekommen sollten. Dabei handele es sich in erster Linie um Medikamente, bei denen verstärkt bei älteren Personen unerwünschte Nebenwirkungen auftreten können, und um Medikamente für die es Alternativpräparate mit weniger Nebenwirkungen gibt.
Die PRISCUS-Liste basiere auf einer „selektiven Literaturrecherche und einer qualitativen Analyse internationaler PIM-Listen“ – „PIM“ steht für „Potentially Inappropirate Medications“ (deutsch: „Potenziell Inadäquate Medikamente“) – und für den deutschen Arneimittelmarkt zusammengestellt, wie es im „Deutschen Ärzteblatt“ heißt. Und das ist die PRISCUS-Liste.
Im Übrigen stellt das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (ZI) in Zusammenarbeit mit der PMV-Forschungsgruppe der Universität Köln seit März 2012 Kennzahlen zur Verordnung potentiell inadäquater Medikation (PIM) für ältere Menschen zur Verfügung, wie hier zu lesen ist.