In der Vergangenheit wurde jahrelang über eine Regelung diskutiert, die dem Organmangel in Deutschland ein Ende setzen soll. Bislang musste man Eigeninitiative zeigen und sich selbst einen Spendenausweis beschaffen, sofern man die Entscheidung über eine Organspende nach dem Tod nicht seinen Angehörigen überlassen wollte. Was zur Folge hatte das zwar laut Umfrage über 70% der Bürger bereit sein sollen Organe zu spenden, de facto aber nur unter 20% einen

Spenderausweis besitzen.

Nun soll die Frage der Organspende "mit so viel Nachdruck wie möglich" gestellt werden.
Darauf haben sich Opposition, Koalition und Bundesregierung gestern geeinigt. Das bedeutet die Krankenkassen sollen künftig regelmässig Post verschicken, in der über Organspende informiert und der eigene Standpunkt abgefragt wird. Dabei darf die Aussage jedoch auch verweigert werden. Und regelmässig bedeutet nicht etwa jährlich ab sofort, sondern das erste Mal 2014, dann 2017 und danach alle fünf Jahre, wie beim Onlineportal des "Spiegel" berichtet wird.

Ergänzend soll zwar auch bei der Ausgabe von amtlichen Ausweisen, wie Führerschein, Reisepass oder Personalausweis über Organspende informiert werden, doch vielen geht das nicht weit genug.

So gäbe es auch die Möglichkeit die Entscheidung zur Organspende auf der Krankenkassenkarte eines jeden Versicherten zu speichern. Bis Mitte 2013 soll dem Bundesministerium für Gesundheit ein Bericht zur Umsetzbarkeit vorgelegt werden.

Und um es noch mal deutlich zu machen, es geht bei den neuen Regelungen und Denkansätzen lediglich darum eine Entscheidung für oder gegen Organspende zu treffen. Organspende abzulehnen steht weiterhin jedem deutschen Bürger völlig frei.

Über 10.000 Kranke warten in Deutschland auf ein Spenderorgan.