Die Tiere heißen Schweinepeitschenwürmer. An beziehungsweise mit ihnen wird am Hamburger Asklepios Westklinikum geforscht. Verantwortlich für die Versuche mit Wurm und Mensch ist Prof. Andreas Raedler. Seine Kur sieht wie folgt aus: Die Probanden schlucken ein Glas salzige Flüssigkeit, in der sich 2.500 Eier der Schweinepeitschenwürmer befinden. Aus den mit bloßem Auge nicht sichtbaren Eiern schlüpfen dann im Darm Larven. Diese leben dort zwei Wochen lang und bringen durch ihre Existenz das menschliche Immunsystem auf Touren. Die Würmer sind für den Körper reale Eindringlinge, nisten sich in der Darmschleimhaut ein und die Zellen des Immunsystems lernen, harmlose von gefährlichen Erregern zu unterscheiden. Nach den zwei Wochen sterben die Tiere ab, werden verdaut und gelangen über den Urin wieder aus dem Körper.
Mithilfe des Schweinepeitschenwurms (Trichuris suis) könnten bald Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel Rheuma, chronische Darmentzündungen und auch Allergien auf Pollen und Lebensmittel heilbar sein: „Unser Immunsystem hat in der hygienischen Welt keine echten Gegner mehr. Deshalb reagiert es bei kleinen Erregern oft über“, wird Prof. Raedler, Chefarzt am Westklinikum, auf „Bild.de“ zitiert.