Der Teststreifen funktioniert ähnlich wie ein Schwangerschaftstest, mit dem nach wenigen Minuten ein Testergebnis vorliegt. Genau wie bei manchen Schwangerschaftstest erscheint bei einem positiven Ergebnis ein violetter Streifen auf dem Teststäbchen. Nur das in diesem Fall nicht Urin, sondern Speichel zum Nachweis benutzt wird.

Eine Flüssigkeit aus dem Mundraum, die am Zahnfleisch abgesondert wird, enthält ähnlich viele Antikörper wie Blutplasma und ist daher für die HIV-Bestimmung geeignet.

Forscher der McGill-Universität im kanadischen Montreal haben den Test an insgesamt 1222 Versuchspersonen auf seine Verlässlichkeit getestet. Die Probanden wurden auf die herkömmliche Weise und mit dem neuen Schnelltest auf HIV getestet. Die Übereinstimmung der beiden Nachweise lag bei 100 Prozent.

Forschungsleiterin Pant Pai: "Wir haben gezeigt, dass der Test bei allen Subtypen von HIV-1 und HIV-2 effizient ist.“ Von Vorteil ist neben dem schnellen Ergebnis auch die Tatsache das den unter Umständen infizierten Patienten kein Blut mehr entnommen werden muss. Durchgeführt wurden Untersuchungen an Frauen auf der Geburtsstation des Mahatma Gandhi Institute of Medical Sciences in Indien.

Die Ergebnis wurden im Fachmagazin "PLoS Medicine“ veröffentlicht. Die Wissenschaftler hoffen das neue, schnellere Verfahren vor allem in Ländern mit schlechtem Gesundheitssystem einsetzen zu können.