Bislang wurden Bulimiepatienten mit Psychotherapie und Antidepressiva behandelt. Laut den Erkenntnissen der Stockholmer Forscherin Sabine Naessen kann bereits die dreimonatige Einnahme einer herkömmlichen Östrogen-haltigen Anti-Baby-Pille zur Beschwerdefreiheit führen.

Die Wissenschaftlerin untersuchte 77 Bulimie-Patientinnen und 59 gesunde Frauen. Dabei konnte sie an den Bulimikern den veränderten Hormonspiegel feststellen und behandelte 21 von ihnen drei Monate lang mit einer Standard-Antibabypille. Dadurch wurde der hohe Testoteronspiegel gesenkt.

Es zeigte sich ein deutlichen Rückgang der charakteristischen Heißhunger-Attacken bei den 21 Probanden. 3 von ihnen konnten ihre Krankheit mithilfe der Pille komplett überwinden. "Das ist ein sehr deutlicher Effekt", so Naessen. "Eine Hormonbehandlung könnte sehr gut eine Alternative zur kognitiven Verhaltenstherapie sein."