Wenn sich jeden Tag 140 Ostdeutsche auf den Weg in die westdeutschen Bundesländer machen, dann heißt das laut einer Reportage auf „Tagesschau.de“ auch, dass alle zehn Minuten ein Ostdeutscher seinen Heimatort verlässt. Es ließe sich auch so beschreiben: Dauert diese Abwanderungsbewegung an, dann leben im Bundesland Bayer demnächst mehr Bundesbürger als in alle fünf neuen Bundesländern – Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen – zusammen.
In der Reportage wird darauf hingewiesen, dass vor allem junge Menschen den Osten verlassen: „Trotz wirtschaftlicher Fortschritte sind es besonders junge Menschen, die im Zuge ihrer Ausbildung gen Westen wandern, da sie sich hier noch immer bessere Ausbildungs- und Zukunftsperspektiven erhoffen. Jeder dritte Abwanderer aus dem Osten ist zwischen 18 und 25 Jahren alt. Allein 2007 verließen rund 45.000 junge Erwachsene die neuen Länder. Dieser Vorgang beschleunigt die Alterung der ostdeutschen Gesellschaft. Für die Zukunft fehlen hochqualifizierte Arbeitskräfte.“ Daraus werden auch die Probleme deutlich, die auf die neuen Bundesländer zukommen. Die ostdeutsche Wirtschaft liegt immer noch unter dem Niveau Westdeutschlands. Ob die neu gewählte Bundesregierung den Prozess durch politische Maßnahmen beschleunigen kann? Jedenfalls bleibt die Entwicklung zu beobachten...