Aus Rücksicht auf seinen Gesundheitszustand fand die Preisverleihung in der tschechischen Hauptstadt und nicht auf dem "Point Alpha" an der ehemaligen innerdeutschen Grenze bei Rasdorf, statt.

Mit der deutschen Botschaft in Prag wählte man jedoch für die Vergabe des Preises einen nicht minder geschichtsträchtigen Ort, passend dazu das Havel wegen seiner Verdienste um die Einheit Deutschlands und Europas ausgezeichnet wurde.

Im Garten der Villa Lobkowicz harrten die DDR-Bürger 1998 so lange aus, bis es ihnen erlaubt wurde in den Westen auszureisen. Ohne Václav Havel wäre das nicht möglich gewesen.

Das sagte auch der Ex-Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher in seiner Rede anlässlich der Preisvergabe. Er war es der den Wartenden damals verkündete das die ČSSR-Behörden ihnen die unreglementierte Ausreise genehmigte. Genau wie der Tag der heutigen Preisvergabe, war das damals der 30.September.

Václav Havel ist bereits mehrfach für den Friedensnobellpreis vorgeschlagen worden. Der gebürtige Prager spielte eine entscheidende Rolle bei der samtenen Revolution und war von 1989 bis 1992 Präsident der Tschechoslowakei und von 1993 bis 2003 Präsident der Tschechischen Republik.

Der "Point-Alpha"-Preis ist mit 25.000 Euro dotiert und wird erst zum zweiten Mal vergeben. Die ersten Preisträger waren die George Bush senior, Michail Gorbatschow und Helmut Kohl. Sie erhielten den Preis 2005.