Im März dieses Jahres wurde eine Studie des Instituts für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart im Auftrag des Bundesverbraucherministeriums veröffentlicht, in der zu lesen ist, das jährlichen Lebensmittel in Höhe von elf Millionen Tonnen verschwenden würden. Davon sollen ungefähr 60 Prozent in Privathaushalten weggeworfen werden. Das sind umgerechnet zirka 82 Kilogramm pro Einwohner. Ungefähr 17 Prozent der Lebensmittel würden durch Großverbraucher wie Gaststätten oder Kantinen sowie durch die Industrie weggeworfen und ungefähr fünf

Prozent durch den Einzelhandel. Laut dieser Studie waren zwei Drittel dieser „Abfälle“ vermeidbar. Summa summarum würden durch dieses Verhalten Kosten von fast 22 Milliarden Euro entstehen.
Ilse Aigner, seit Oktober 2008 Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, hat heute in einem Exklusiv-Interview mit der „Bild“-Zeitung über Pläne berichtet, dagegen vorzugehen. Unter anderem geht es um „halbe Essensportionen“ und „Doggy Bags“, um sich ein zu viel einer Mahlzeit in der Kantine, im Restaurant oder im Imbiss mit nach Hause nehmen zu können, und um weniger XXL-Packungen im Supermarkt: „Kommende Woche starte ich mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband eine Initiative: Ziel ist, dass Kantinen und Restaurants ihre Speisekarten ergänzen und unterschiedliche Portionsgrößen anbieten. Kleinere Portionen sind gut für Figur und Geldbeutel – und die Menge der Abfälle wird reduziert“, ist ein O-Ton von Ilse Aigner aus dem Interview.
Abgesehen von diesen Plänen gibt es bereits Aktivisten, die gegen die Verschwendung von Lebensmitteln mit dem sogenannten Containern, auch als Dumpstern bezeichnet, „protestieren“: Sie suchen in Abfallcontainer nach noch weggeworfenen Lebensmitteln, die noch genieß- beziehungsweise verwertbar sind.