Was sich zurzeit in der Schweizer Kunstszene abspielt, ist schon ein starkes Stück: Gemeint sind aber nicht Künstler und Kunsthändler, sondern vielmehr Kunsträuber. So wurden vor zwei Wochen aus einer Ausstellung in Pfäffikon – südlich von Zürich gelegen – zwei Picassos entwendet. Die beiden Gemälde gehören dem Sprengel Museum in Hannover und werden auf einen Wert von drei Millionen Euro geschätzt. Und vor einer Woche hatten es drei maskierte und bewaffnete Räuber in Zürich gleich auf vier Bilder abgesehen: In der Zweigstelle der berühmten Sammlung E. G. Bührle, die sich in einer Vorortvilla befindet, sind impressionistische Gemälde von Paul Cézanne, Edgar Degas, Claude Monet und Vincent van Gogh gestohlen worden. Für Hinweise zur Ergreifung der Täter wurde eine Belohnung von 62.500 Euro ausgesetzt. Die Bilder „Der Knabe mit der roten Weste“ von Cézanne, „Ludovic Lepic und seine Töchter“ von Degas, „Mohnfeld bei Vetheuil“ und „Blühende Kastanienzweige“ von van Gogh gelten wegen ihres hohen Bekanntheitsgrades als unverkäuflich. Ob es zwischen beiden Diebstählen einen Zusammenhang gibt, ist noch nicht bekannt. Aber so viel: Zwei der vier in Zürich entwendeten Bilder sind wieder da. Sie lagen auf dem Rücksitz eines Autos… Claude Monets Gemälde „Am Seineufer bei Port Villez“ galt als eines der Schätze im Bestand des Kölner Wallraf-Richartz-Museum. Allerdings – wie im Kulturmagazin „ttt- titel thesen temperamente“ der ARD berichtet – entpuppte sich das Bild bei wissenschaftlichen Untersuchungen als Fälschung: Das Bild sollte auch in der neuen Ausstellung „Wie das Licht auf die Leinwand kam“, die am 29. Februar besucht

werden kann, gezeigt werden. Daher wurde es – neben zahlreichen anderen Werken – mithilfe von Mikroskopen sowie Infrarot- und Röntgenstrahlung durch „Kunstprüfer“ untersucht. Das Ergebnis: Es wurde nicht von Monet gemalt. Damit muss die Museumsleitung einen millionenschweren Verlust hinnehmen – Solidaritätsbekundungen in Form zahlreicher Ausstellungsbesucher sind willkommen.
Tja, und in London hatten sich Mitarbeiter der lokalen Verkehrsbetriebe als Kunstbanausen erwiesen: Aus Sorge um ihre Kunden weigerten sie sich, ein Werbeposter aufzuhängen, auf dem die Venus von Lucas Cranach dem Älteren zu sehen ist – sie könnten durch die Nacktheit der Venus verstört werden. Erst als die Kritik zu dieser Entscheidung nicht leiser wurde, lenkten die Verantwortlichen ein: Die Venus fährt nun also auf Papier gebannt durch London.
Alles kann zum Beispiel nachgelesen werden auf den Seiten von „art – Das Kunstmagazin“.