Die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat ihre Wahl getroffen: Das „Wort des Jahres 2006“ lautet „Fanmeile“. Das sind Orte, an denen sich während der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland Fußballbegeisterte aus aller Welt zu hunderttausenden
trafen, um dort Fußballspiele live auf riesigen Leinwänden zu verfolgen und gemeinsam zu feiern Auf Platz zwei landete „Generation Praktikum“. Damit sind junge Menschen gemeint, die zunehmend unbezahlten oder geringbezahlten Tätigkeiten mit unsicherer Perspektive absolvieren muss. Rang drei wird von dem Wort „Karikaturenstreit“ besetzt, bei dem sich
Menschen – in erster Linie aus der islamisch geprägten Welt – durch Karikaturen des Propheten Mohammed in ihren religiösen Gefühlen verletzt sahen. Auf den weiteren Rängen folgen: 4. „Rechtschreibfrieden“, 5. „Prekariat“, 6. „Bezahlstudium“, 7. „Problembär Bruno“, 8. „Poloniumspuren“, 9. „Klinsmänner“ sowie 10. „schwarz-rot-geil“.
Im Nachbarland Österreich ist „Penthouse-Sozialismus“ zum Wort des Jahres 2006 und der aus der Werbung bekannte Ausdruck „Ätschpeck“ zum Unwort des Jahres gewählt worden. Der Begriff „Penthouse-Sozialismus“ setzt sich aus Begriffen zusammen, die normalerweise in direktem Widerspruch stehen, und habe mit dem Bawag-Skandal, der die Österreicher das Jahr über beschäftigt hat, zu tun. In der Schweiz wurde der Begriff „Rauchverbot“ zum Wort des Jahres 2006 ernannt.