Bei Kindern werden Lungenentzündungen meistens durch Streptokokken verursacht. Wie Kong und sein Forschungsteam von der Arizona State University in Tempe haben einen Impfstoff entwickelt, der vor diesen Bakterien schützen könnte. Ihre Forschungsergebnisse veröffentlicht haben die Wissenschaftler im Magazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS, Bd. 105, S. 9 361).
Hintergrund: Das Bakterium Streptococcus pneumoniae entwickelt allmählich eine Resistenz gegen Antibiotika, so dass es damit nicht mehr bekämpft werden kann. Schon seit einigen Jahren arbeiten Wissenschaftler in Laboren daran, Impfseren zu entwickeln, die Kindern zuverlässigen Schutz vor dem Bakterium bieten. Für Erwachsene gibt es bereits eine Vakzine – diese ist aber bei Kindern nicht wirkungslos.
Für ihren Impfstoff haben Kong und seine Kollegen Salmonellen verwendet, in die sie mithilfe gentechnischer Methoden eine Art Selbstmordprogramm einbaut haben. Das Serum wurde dann Mäusen gespritzt; in deren Lymphgewebe siedelten sich die quasi umprogrammierten Salmonellen an. Dort angekommen lösten sie ihre Zellmembran auf und setzten Eiweißmoleküle frei, die bei den Mäusen eine Immunreaktion gegen Streptokokken hervorriefen. Ab diesem Zeitpunkt waren die Nager Lungenentzündungen geschützt. Und: Der Impfstoff soll sich als ungefährlich erwiesen haben, denn vier Wochen nach der Injektion ließen sich keine lebenden Salmonellen mehr in den Mäusen nachweisen.