In einem Interview mit der Zeitung „Berliner Kurier“ sprach sich Wolfgang Niedecker erneut einiges von der Seele. Als Kind wurde es sexuell von einem Pater missbraucht: „Dieser Prügel-Pater, der uns damals gequält hat, war ein sadistischer Päderast, ein Schwein. Wenn ich mir vorstelle, meine Kinder müssten diesen Scheiß erleiden, ich würde ausrasten“, wird der 59-Jährige zitiert.
Der Geistliche habe die ihm anvertrauten Kinder erniedrigt, geschlagen und missbraucht. Der Frontmann der Band BAP war 13 Jahre alt, als er nachts zu seinem Peiniger aufs Zimmer musste. Dort „tätschelte er einem an den Schenkeln herum und machte sich an der Hose zu schaffen. Und schon war seine Hand in der Hose. Und er ging zur Sache“, so Niedecken weiter. Der Sänger schwieg damals lange Zeit über das Geschehen. Erst als sein Vater Joseph beim Duschen bemerkte, dass sein Sohn rote Striemen auf dem Rücken hat, redete Wolfgang Niedecken zum ersten Mal über das Geschehene. Joseph Niedecken informierte daraufhin den Leiter des Konvikts, woraufhin der Pater nicht mehr in der Einrichtung tätig war. Aufgeklärt wurden die Vorfälle jedoch nie.