Begründet wurde dieses Vorgehen vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) durch fragwürdige Provisionszahlungen, wie auf der Homepage zu lesen ist. Laut DZI dreht sich in erster Linie alles um drei Zahlungen in den zurückliegenden vier Jahren: Von 2004 bis 2007 sind drei Fundraiser, also professionelle Spendenwerber, für ihre Arbeit entlohnt worden – je nach erzieltem Erfolg. Normalerweise werden die Spendenvorgänge einmal jährlich geprüft. Die drei vom DZI beanstandeten Provisionszahlungen wurden unerlaubterweise nicht erwähnt, was als „besonders schwerwiegend“ für die Entscheidung zur Aberkennung des Spendensiegels betrachtet wurde. Hinzukommt die Tatsache, das die drei Zahlungen auch nicht „nachgereicht“ wurden, als im spätestens im Juni 2007 der Unicef-Vorstand davon während einer Sitzung Kenntnis erlangt habe. Vielmehr hätten spätere Mitteilungen an das DZI über die drei besagten Provisionszahlungen der Verschleierung Vorschub geleistet.
Das Unicef-Komitee Deutschland hat nach dem ersten Schock – mit dem Entzug des Spendensiegels sei nicht gerechnet worden – erklärt, dass das Spendensiegel im kommenden Jahr beim DZI erneut beantragt werde. Allerdings kann der Antrag erst nach Ablauf eines vollständigen Geschäftsjahres gestellt werden. Und bis dahin gilt es wohl, fundierte Aufklärungsarbeit zu leisten.