Im Jahr 2005 waren es zirka 1,43 Milliarden Euro, so dass der Anstieg der Überstunden innerhalb eines Jahres deutlich erkennbar ist. Berechnet an der Anzahl der Beschäftigten insgesamt bedeutet das, dass jeder Arbeitnehmer im Durchschnitt fast 42 bezahlte Überstunden geleistet hat. Somit hat sich die Anzahl der Überstunden seit dem Jahr 2000 erstmalig wieder erhöht. Die Daten stammen aus der Arbeitsmarktprojektion 2007 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit.
Der Hauptgrund für den Anstieg sei in der anziehenden Konjunktur des zweiten Halbjahres 2006 zu sehen. Denn die Unternehmen würden in Phasen einer anziehenden Konjunktur anfangs versuchen, die erhöhte Auftragslage mittels Überstunden auszugleichen. Nichtsdestotrotz sei die Anzahl der Überstunden nicht mit den Werten aus den sechziger und siebziger Jahren vergleichbar, da – so geht es aus den Statistiken der Arbeitsmarktbehörde hervor – die Zahl der Überstunden in den vergangenen Jahrzehnten sich immer weiter verringert habe. Wolfgang Wiegard, seines Zeichens Wirtschaftsweiser, versucht diese Situation damit zu erklären, dass heutzutage durch den Strukturwandel am Arbeitsmarkt diese Anteile zugenommen hätten. Darüber hinaus macht es einen Unterschied, ob die Überstunden nicht ausgezahlt, sondern vielmehr auf Arbeitszeitkonten angerechnet werden. Dann zählen sie nämlich nicht als Überstunden und tauchen somit auch nicht in den Statistiken auf.