Laut Weltgesundheitsbehörde litten diese fünf Prozent an Legasthenie, also Lese- und Rechtschreibschwäche. Legasthenie hat überhaupt nichts mit Intelligenz zu tun. Sie wird als Lernbehinderung eingestuft. Nur die wenigsten Lehrer haben gelernt, diese bei ihren Schülern zu erkennen: Legastheniker vertauschen zum Beispiel trotz eingehenden Übens das „b“ mit dem „d“. Paradox: Je intensiver sie üben, ihre Schwäche unter Kontrolle zu bekommen, desto stärker tritt sie in Erscheinung.
Beim Erlernen der Sprache werden bei den betroffenen Personen andere Regionen im Gehirn stimuliert und programmiert. Das beruht auf genetischen Störungen, die unter anderem durch psychische Faktoren, familiäre Umstände oder Erlebnisse in der Schule hervorgerufen werden können. Jungen sind in der Regel dreimal häufiger betroffen als Mädchen. Oftmals tritt Lese- und Rechtschreibschwäche auch gepaart mit dem ADS-Syndrom (Aufmerksamkeitsdefizit) auf.
Mittlerweile gibt es ausgereifte Tests und Therapien. Es liegt aber nicht nur an den Lehrern, genauer hinzusehen. Auch die Eltern sind gefordert, ein Auge auf ihre Sprösslinge zu werfen, um zukünftig Schulabbrüche zu vermeiden.