So gibt es eine Ernährungspyramide, mit deren Hilfe man sich orientieren kann, um genau zu wissen, wie viel man von welcher Lebensmittelgruppe essen sollte.
Menschen sind sogenannte Allesesser und nehmen sowohl pflanzliche, als auch tierische Produkte zu sich. Dieser Lebensstil ist evolutionär begründet, da Menschen alle Arten von Essen verdauen können und die längste Zeit auf diese Fähigkeit angewiesen waren, um nicht zu verhungern. Heutzutage jedoch gibt es jedoch eine große Bandbreite verschiedener Ernährungsweisen, die die unterschiedlichsten Hintergründe sowie Vor- und Nachteile haben.

Eine immer größere Anzahl von Menschen begreift unter Ernährung mehr, als nur den reinen Verzehr von Lebensmitteln und folgt verschiedenen Ernährungstrends aus einer Reihe von Gründen. Obwohl eine Tendenz dazu insbesondere in der Moderne erkennbar ist, gibt es bereits lange überlieferte religiöse Richtlinien, die sich mit dem Thema Nahrung befassen. Im Judentum und im Islam gibt es Vorschriften für eine koschere bzw. halal Zubereitung von Speisen, die die gesamte Ernährung beeinflussen. Dazu zählt auch die schmerzfreie Schlachtung von Tieren. Diese ethische Komponente ist auch der Hauptgrund für den Veganismus. Hierbei verzichtet man auf sämtliche tierischen Produkte und hebt die philosophischen und ethischen Aspekte der Tierrechte in den Vordergrund, die man nicht schlachten dürfe, da es sich um Lebewesen mit Gefühlen handele. Veganer weisen hierbei auf die geistigen Fähigkeiten von Tieren hin. Obwohl die Zahl der Veganer in Deutschland noch recht klein ist, kann man auf Deliveroo mehr über die veganerfreundlichsten Spots im Land erfahren.
Auch wenn Veganer viele Nährstoffe sogar besser als Mischköstler erhalten, gibt es dennoch Ausnahmen. Hierzu zählen Jod, Kreatin und Vitamin B12, letzteres ist ausschließlich in tierischen Produkten zu finden. Dieser Mangel erscheint nicht bei Vegetariern, die zwar kein Fleisch, aber dafür Milchprodukte zu sich nehmen und einem Mangel dadurch vorbeugen. Der Vegetarismus umfasst ein breites Feld, manche Vegetarier verzehren kein Fleisch aus Protest gegenüber der Massentierhaltung oder aus ähnlichen ethischen Gesichtspunkten heraus wie Veganer. Dennoch werden Milchprodukte gegessen, da hier kein Tier getötet wird. Geht man noch einen Schritt weiter, findet man zwischen Vegetariern und Mischköstlern, die sogenannten Flexitarier.

Im Flexitarismus ist der Fleischkonsum zugelassen, allerdings steht dieser nicht im Mittelpunkt des Essverhaltens und darüber hinaus wird vor allem hochwertiges Biofleisch verzehrt. Laut Helmut Heseker, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, leben Flexitarier am Gesündesten. Durch den geringen Fleischkonsum würde man näher an den Richtwert von 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche kommen. Da man aber nicht komplett auf Fleisch verzichtet, fehlten einem auch nicht

die notwendigen Nährstoffe. Flexitarier werden häufig auch als Semi-Vegetarier oder Teilzeit-Vegetarier bezeichnet.

Ganz aus dem Raster fällt die Paleo-Diät. Die auch als Steinzeiternährung bezeichnete Esskultur orientiert sich an der Ernährungsweise der Menschen in der Altsteinzeit. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Form der Low-Carb-Diät. Als Argument wird angeführt, dass der Mensch sich genetisch nicht an die modernen Nahrungsformen angepasst habe und der Verzehr dieser Lebensmittel ein Grund für die modernen Zivilisationskrankheiten sei. Die Paleo-Diät ist sehr fleisch- und fruchtlastig, da man anführt, dass Menschen sich Millionen von Jahre lang hauptsächlich tierisch ernährten und Früchte aßen. Diese Argumente konnten wissenschaftlich noch nicht untermauert werden. Es gibt bisher nur wenige Studien über die Auswirkungen dieser Diät, aber die ersten Untersuchungen zeigen schon verbesserte Blutzuckerwerte und ein geringeres Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.