Nachdem es zur Hot-Chip-Challenge wegen gesundheitlicher Risiken eine Warnung vom Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit und nachdem in den USA ein 14-Jähriger nach dem Verzehr eines dieser Chips gestorben ist, hat der Hersteller den Verkauf in der Bundesrepublik Deutschland gestoppt.

Hot-Chip-Challenge: Was ist das?
Der Trend zur Hot-Chip-Challenge nahm seinen Anfang in den sozialen Medien. Dort wurden Videos beziehungsweise Aufrufe zu dieser „Mutprobe“ gepostet und geteilt. Und die geht so: Jemand muss einen besonders scharf gewürzten Tortilla-Chip essen.

Im englischsprachigen Raum ist die Hot-Chip-Challenge auch als One-Chip-Challenge bekannt. Das könnte damit zu tun haben, dass das Produkt, das es in den USA und Europa gibt, folgendermaßen aussieht: In einer Schachtel, deren Form an einen Sarg erinnert, befindet sich ein einzelner Tortilla-Chip. Seine Schärfe basiert unter anderem auf Zutaten von der Paprika Carolina Reaper, auch „Königin der Chilischoten“ genannt, und der Chilischote Trinidad Moruga Scorpion.

Hot-Chip-Challenge: Was sind die Gefahren?
Das Scharfe von Chilischoten kommt vom darin enthaltenen Stoff Capsaicin, das die Nervenzellen erregt, die Wärmereize und Schmerzreize weiterleiten. Mögliche Folgen des Verzehrs sehr scharfer Lebensmittel können brennende Augen, Reizungen der Schleimhäute in Mund, Magen und Darm sein sowie Übelkeit und Erbrechen sein. Schwerwiegendere Folgen sind Atemnot – oder fatalerweise der Tod, wie im Fall des 14 Jahre alten US-amerikanischen Teenagers.

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Am 3. November 2023 hat das Bundesinstitut für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit seine Warnung zu den Hot Chips veröffentlicht. Darin heißt es: „Die in den einzelnen Chips enthaltene Menge des für die Schärfe verantwortlichen Capsaicin schwankt in den Proben erheblich und erreicht teilweise extrem hohe Werte. Ein sehr hoher Schärfegrad kann gesundheitliche Folgen haben.“

Erwachsene werden zudem aufgefordert, Kinder und Jugendliche über die Gesundheitsgefahren der Hot-Chip-Challenge aufzuklären: „Da es sich nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen wahrscheinlich um eine chargenübergreifende Problematik handelt, wird dringend empfohlen, auf jeglichen Verzehr des Produktes zu verzichten. Reden Sie bitte auch mit Kindern und Jugendlichen in Ihrer Umgebung und weisen Sie sie auf die Gefahren hin.“

Hot-Chip-Challenge: Rückruf und Verkaufsstopp
Am 6. November 2023 wurde ein bundesweiter Rückruf für die Hot Chips des tschechischen Herstellers HOT-CHIP – dessen Chips werden in Europa verkauft – gestartet. Er hat dann den Verkauf seines Produkts in Deutschland gestoppt: Der Schutz der Verbraucher und Verbraucherinnen sei das oberste Gebot des Unternehmens. Die Rezeptur der Hot Chips werde angepasst, entspreche jedoch den aktuell geltenden Verordnungen der Europäischen Union und sei entsprechend zertifiziert.