Wer nicht gern ins Freibad geht, für den könnte der nächstgelegene Badesee oder die Badestelle am Fluss das Richtige sein. Was aber, wenn es dort eine Algenplage gibt? Oder wenn die Qualität des Wassers schlecht ist? Und darf eigentlich überall gebadet werden?

Qualitätskontrolle: Badeseen mit Wasserprobe
In der Bundesrepublik Deutschland gab es laut Umweltbundesamt im Jahr 2021 fast 2.300 untersuchte Badegewässer. Dazu zählen tatsächlich als solche gekennzeichnete Badestellen und Naturbäder. Sie alle können sich an Küsten, Seen und Flüsse befinden.

Konkret wurden 2021 12.948 Wasserproben entnommen und analysiert, und zwar wie folgt unterteilt nach diesen Badegewässern:

- 363 an der Küste von Nordsee und Ostsee
- 1.895 an Binnenseen
- 33 an Flüssen

Von diesen knapp 13.000 Wasserproben in Deutschland haben 98 Prozent die Qualitätsanforderungen der sogenannten EG-Badegewässerrichtlinie erfüllt. Davon bekamen 90 Prozent ein „Ausgezeichnet“ bescheinigt, 14 Badegewässer ein „Mangelhaft“.

144 Male kam es zur zeitweiligen oder gar saisonalen Schließung von Badeseen und Co., und zwar als Vorsorgemaßnahme:

- 65-mal wegen Blaualgen
- 52-mal wegen anderer Gründe, die zu einer schlechten Wasserqualität führen können, zum Beispiel weil nach einem Sturm „belastetes Schmutzwasser“ in einen Badesee gelangt ist
- 21-mal wegen einer Meldung eines Vorhersagesystems
- 6-mal wegen starker Trübung oder anderer Verunreinigungen

Ist Wildbaden in Deutschland erlaubt?
Auf der Webseite des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., kurz: BUND, wird erwähnt, dass das Wildbaden nicht generell verboten ist, was die Bundesländer unterschiedlich regeln. Mit dem Begriff „Wildbaden“ ist das Baden außerhalb ausgewiesener Badestellen gemeint.

„Je nach Gewässer können sich die Vorschriften unterscheiden. Ebenso haben der Wasserstand oder die saisonalen Laichplätze bestimmter Fischarten Einfluss auf die Vorschriften.“ Normalerweise wird durch ein Schild auf ein Badeverbot hingewiesen.

Bei Flüssen

kann eine starke Strömung auch für erfahrene Schwimmer und Schwimmerinnen zur Lebensgefahr werden. Besteht Unsicherheit, ob das Baden an dieser oder jener Stelle erlaubt ist oder nicht, hilft das Nachfragen beim zuständigen Amt vor Ort.

Achtung: Laut BUND werden aus Gewässern, die nicht fürs Baden ausgewiesen sind, keine Proben entnommen.

Das Umweltbundesamt hat online eine Karte zur Wasserqualität deutscher Badeseen und Badeflüsse veröffentlicht. Sie wird regelmäßig aktualisiert.