Weitere Ergebnisse, die in der heutigen „Bild am Sonntag“ veröffentlicht wurde, lauten, dass neun von zehn deutschen Piloten schon einmal zu müde waren, um weiterzufliegen. Vier von fünf deutschen Flugzeugführern gaben in der Befragung an, aufgrund von Müdigkeit Fehler begangen zu haben.
Hintergrund: Am 1. Oktober 2012 wurde von der Europäischen Flugsicherheitsagentur (European Aviation Safety Agency, kurz: EASA) der neue Entwurf zur Regelung der Flugdienstzeiten vorgestellt. Dazu heißt es in einer Pressemitteilung der Vereinigung Cockpit e.V., dass sich jeder befragte Wissenschaftler „mehrfach für nicht mehr als zehn Stunden Dienstzeit in der Nacht und dies als Kompromiss zwischen Sicherheit und Wirtschaftlichkeit ausgesprochen“ habe. Die EASA wiederum weigere sich, „ihrem Auftrag, die Sicherheit im Luftverkehr zu gewährleisten, nachzukommen“, da sie elf Stunden Dienst mit Verlängerungsoption auf bis zu zwölf Stunden vorsehe. Das Vorhaben der EASA, das ab Sommer 2013 realisiert werden könnte, sei ein Skandal, meint Jörg Handwert, Pressesprecher der Vereinigung Cockpit e.V.: „Statt der Sicherheit der Menschen oberste Priorität einzuräumen, setzt man sie bewusst vermeidbaren Risiken aus.“