Normalerweise werden Kreuzfahrtschiffe im hiesigen Winter in sonnige Regionen überführt. Entsprechende Kreuzfahrt-Angebote dürfte jeder Winter-Muffel mit Freuden annehmen. Und warum sollen sonnenhungrige Nord- und Mitteleuropäer überhaupt in der Nordsee auf Kreuzfahrt gehen?

Der Clou: Schiffsdach mit Spezialfolie
Warum nicht? So könnte seitens Aida Cruises eine Gegenfrage lauten. Denn das Unternehmen plant, mit seinem neuen, jüngsten Schiff „AIDAprima“ Winter-Kreuzfahrten in der Nordsee anzubieten. Getauft wurde es im Übrigen am 7. Mai 2016 in Hamburg.

Die Aida-Prima soll die Nordsee ganzjährig befahren. Dabei sei egal, ob es regnet oder schneit. Denn für Sommerfeeling sorge eine UV-durchlässige Folie. So ist das Pool-Areal damit überspannt. Darunter sind das Activity-Deck „Four Elements“ und der „Beach Club“ angesiedelt. Dieses Dach sorge „ganzjährig für schönstes Urlaubswetter“.

Die Spezialfolie erlaube es, dass Passagiere in Badebekleidung auf dem sogenannten Freideck liegen und sich währenddessen bräunen können: Die Temperaturen unter dem Foliendach seien sommerlich. „365 Tage Sommer“ und „mit Schönwettergarantie“ ist zum Beispiel auf der Internetseite zum neuen Kreuzfahrtschiff zu lesen.

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Ab Hamburg durch die Nordseeregion
Die Vorteile einer solchen Kreuzfahrtreise? Die Anreise zum Abfahrtsort Hamburg ist nicht mit einem Langstreckenflug verbunden. Das verheißt eine Einsparung in puncto Zeit und Geld. Innerhalb von sieben Tagen geht es von der deutschen Hansestadt aus nach London/Southampton, Paris/Le Havre, Brüssel/Zeebrügge und Rotterdam.

Fraglich ist allerdings, ob man als Passagier im Winter auf der Nordsee tatsächlich in Urlaubsstimmung kommt ohne Fahrtwind und direkte Sonne auf der Haut. Abgesehen davon sollte niemand allzeit schönes Wetter versprechen. Denn das ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Aida-Chef Felix Eichhorn gab sich jedenfalls gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ davon überzeugt, dass dieses Konzept funktionieren werde.