Wenn es nach dem Willen der Deutschen Bahn geht, soll der ICE ab etwa 2013 die Städte London und Frankfurt/Main fahrplanmäßig verbinden. Ob es zu dieser prestigeträchtigen Verbindung tatsächlich kommt, ist noch nicht gesichert.

Zwar möchte der Betreiber des Tunnels die ICE-Züge bestellen, aber die geltenden Auflagen verhindern dies. Die Züge der Deutschen Bahn dürfen die Strecke aus Sicherheitsgründen nicht befahren. Die Rettungsvorschriften verlangen, dass Eurotunnel-Züge gänzlich zu durchlaufen sein müssen. Die Betreibergesellschaft hatte deshalb eine Lockerung der Auflagen angekündigt, um so auch andere Betreiber zulassen zu können.

Der französische Konzern Alstrom möchte dies natürlich mit allen Mitteln verhindern – ist er doch der Lieferant aller gegenwärtig eingesetzten Züge. Alstrom hat nun sogar in Erwägung gezogen, gerichtlich gegen den geplanten Einsatz der von Siemens gebauten ICE-Zügen vorzugehen. Wer den Vorzug erhält, mit den neuen Zügen den Ärmelkanal zu durchqueren, ist also noch nicht entschieden.

Der Personenzugverkehr – wie auch der Güterverkehr – unter dem Ärmelkanal wurde im Jahr 1994 aufgenommen. Der Tunnelbau hat ca. 15 Milliarden Euro gekostet, doppelt so viel wie ursprünglich geplant.

Lt. der American Society of Civil Engineers gehört der Eurotunnel zu den Sieben Wundern der Modernen Welt.