Auf meiner ersten langen und weiten Reise hatte ich keinen Reiseführer dabei – irgendwie aus ideologischen Gründen. Es sollte ja eine Abenteuerreise werden und da laufen manche Dinge eben schief. Und vom Hörensagen hatte eh fast jeder einen dabei.

Ein komisches Gefühl kam in mir doch hoch, wenn ich dann an den Nachbartisch ging und nach dem Reiseführer fragte. Aber die anderen Reisenden hatten damit kein Problem. Irgendwie war da auch immer sofort ein Austausch von Reiserouten und Tipps. Letztendlich habe ich die wichtigen Informationen doch mündlich bekommen.

Da hat sich dann die Formel eingeschlichen: traue keinem Reiseführer, bevor du dich nicht bei jemand anderem versichert hast. Und genau da besteht ja das Problem. Ein Buch kann nie immer aktuell sein.

Anders sieht es beim Internet aus. Viele Homepages werden akribisch gepflegt und sind mittlerweile Aushängeschilder touristischer Institutionen. Einerseits gut – andererseits kommt das Abenteuer zu kurz, meiner Meinung: Reiserouten werden bis ins kleinste Detail und Hostels weit im voraus gebucht – oh, wie langweilig.

Irgendwie haben nur noch wenige Zeit: ständig müssen gebuchte Unterkünfte

und Tickets wahrgenommen werden. Die Kreditkartenzahlung im Voraus übt einen gewissen Zwang aus.

Aber was meint ihr, würde euch das Internet als Reiseführer ausreichen oder nehmt ihr lieber noch das altbewährte Buch mit? Ich gestehe, in meinem Rucksack findet sich mittlerweile und immer noch ein Reiseführer-Buch.