Im Ballungsraum Seoul leben etwa 23 Millionen Menschen, im Großraum Seoul sind es immerhin noch 10 Millionen: Die Ausweitung der Kernstadt wird durch angrenzende Berge aufgehalten. So kam es nach dem Koreakrieg zu einer städtebaulichen Konzentration die ihres Gleichen sucht – das Stadtbild der 600 Jahre alten Metropole ist von Wolkenkratzern und viel Beton geprägt.

Vor einigen Jahren beschlossen die verantwortlichen Stadtoberhäupter, die Lebensqualität zu verbessern und der Natur wieder mehr Raum zu geben. Im Zuge dieser Umstrukturierungsmaßnahmen wurde der Fluss Cheonggyecheon wieder freigelegt. Während des Baubooms wurde dieser nämlich wegen Platzmangels einfach überbaut.

Um den kleinen Fluss freizulegen, mussten eine Hochstraße, Geschäfte, Werkstätten und Warenlager weichen - so wendet sich die Geschichte: was einst mal war kommt meist auch wieder. Das einige hundert Millionen Dollar teuere Projekt ist ein voller Erfolg. Die Ufer des Flusses sind begrünt, man trifft sich dort zum Flanieren.

Daneben wird in die Erneuerung von Tempeln , den Aufbau von Palästen und die Eröffnung neuer Theater und Konzertsäle investiert. Die gemachten Erfahrungen bei der Umstrukturierung des Stadtbildes können sicherlich auch für anderen Metropolen nützlich sein – nur der erste Schritt ist wichtig.