Der gebürtige Ungar hatte sich seit Oktober 2006 im Ausbildungszentrum in der Nähe von Moskau auf den Flug vorbereitet. Jetzt, ein halbes Jahr später, war es endlich so weit. Nach zweitägigem Flug dockte am Montag um 21:20 Uhr die russische Sojus-TMA-10-Kapsel planmäßig an die Raumstation ISS.

Simonyi ist der 453. Mensch im All. Für seinen Trip hat er umgerechnet 19 Millionen Euro bezahlt, für einen Milliardär, der zu den 400 reichsten Bürgern der Vereinigten Staaten zählt, dürfte der Preis die geringste Hürde gewesen sein. Sein Vermögen verdiente er als einer der ersten Programmierer bei Microsoft.

Vor ihm gab es lediglich vier weitere Weltraum-Touristen: der US-Geschäftsmann Dennis Tito, der südafrikanische Unternehmer Mark Shuttleworth, der US-Unternehmer Gregory Olsen und die amerikanisch-iranische Geschäftsfrau Anousheh Ansari.

Charles Simonyi hatte bereits vor dem Start begonnen ein Internet-Tagebuch zu führen. Doch seit seinem Aufenthalt im All sind die Aufzeichnungen ins Stocken geraten – so groß scheint die Überwältigung zu sein. Als Talisman hat er einen Papierlochstreifen des sowjetischen Computers Ural-2 mit dabei, er stammt noch aus den 60er Jahren.

Der Traum der Menschheit, von der Beherrschung des Weltraum rückt damit wieder ein Stückchen näher. Trotzdem fällt mir es gerade schwer, die Dimensionen zu begreifen.