Seit Mitte des 17. Jahrhunderts ist der Palast, so wie wir ihn heute kennen, zu bestaunen. Er war Jahrhunderte lang der Sitz des tibetischen Buddhistenoberhaupts – des Dalai Lamas. 1951 besetzte die chinesische Armee, das bis dahin unabhängige Tibet. Seit dem ist es ein autonomes Gebiet der Republik China.

1959 floh der damalige (und heute immer noch amtierende) Dalai Lama ins indische Exil nach Dharamshala. Seit dem ist der Palast nicht mehr Sitz der tibetanischen Regierung, die ja nach Ansicht Chinas nicht mehr existiert.

Im Jahr 1994 hat die UNESCO den Palast inklusive Sommerpalast und einem weiteren Tempel in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Durch die Inbetriebnahme einer neuen Eisenbahnlinie im vergangenen Jahr, von China nach Tibet, haben sich die Besucherzahlen drastisch erhöht. Nun kann der Potala-Palast den Besucheransturm nicht mehr verkraften.

Abhilfe soll nun ein Miniatur-Nachbau schaffen. Er soll am Fuße des Roten Berges errichtet werden und mit einem Hightech-Soundsystem und Lichteffekten ausgestattet werden. Es wird darüber nachgedacht einige Relikten aus dem Original in den Nachbau zu verlagern – den Touristen wird’s erfreuen. Nur zu hoffen, dass der eigentliche Palast nicht vernachlässigt wird und irgendwann zerfällt.