Indien ist Himmel und Hölle. Die unternehmerischen Perspektiven sehen glänzend aus, daneben ist die Infrastruktur eine Katastrophe: Schlechte Straßen, das Schienennetz (das längste der Welt) ist marode und die Flughäfen sind dem Ansturm der Passagiere nicht mehr annähernd gewachsen.

Der Aufschwung kam für Indien zu schnell. Nun müssen die Nebenwirkungen so gering wie möglich gehalten werden. In der IT-Hauptstadt Bangalore ballen sich so viele Geschäftsleute, dass die Preise für gehobene Hotelzimmer in enorme Höhe gestiegen sind. Daher greift der indische IT-Riese „Infosys“ zu einer ungewöhnlichen Maßnahme – er will in den nächsten Monaten eine Kapazität von 15.000 firmeneigenen Hotelzimmer aufbauen.

Auf Grund der teueren Hotelzimmer ziehen es viele Geschäftsleute vor täglich zu pendeln. Von Chennai oder gar Mumbai aus fliegen sie morgens hin und abends wieder zurück – das ist Indien. Die Billig-Flieger machen es möglich und generieren ein weiteres Problem: die Überlastung der Flughäfen.

Der Flughafen von Bangalore (einer 7 Millionen Metropole) ist der einzige für den internationalen Flugverkehr im Bundesstaat Karnataka, in dem 53 Millionen Einwohner leben. Der neue Flughafen soll erst im April 2008 eröffnen. Aber wahrscheinlich wird er dann auch schon zu klein sein.