Das erste Deck ist bis unter die Decke mit Knoblauch und Zwiebeln vollgestopft. Nach einem halben Tag auf dem Rio Madeira beginnt es zu regnen. Und es hört für zwei Tage nicht mehr auf – nur noch Regen. Die Ufer sind fast nicht mehr auszumachen, eine düstere Kulisse.

Nur zu den Mahlzeiten kommt ein wenig Leben auf. In Gruppen zu je zehn Leuten wird in einer kleinen Kajüte gegessen. Das Essen schmeckt hervorragend – der Regenwald macht hungrig.

Während der drei Tage legen wir vielleicht ein halbes Dutzend Mal an. Hängematten werden abgenommen, neue werden wieder festgemacht. Kleine Streitereien um die besten Plätze erheitern das Leben an Bord. Rauchen ist ein willkommene Abwechslung. Und immer der Blick aus der Hängematte: Ein verwischter grau-blauer Streifen, der das Ufer markiert.

Auf dem Oberdeck wird pünktlich zu Beginn der Telenovela ein Fernsehgerät installiert, vorausgesetzt es regnet nicht. Während sich das Boot durch den Regenwald schlängelt, muss die Antenne immer wieder neu ausgerichtet werden.

Kurz vor Manaus dann das Schauspiel: Der Fluss auf dem wir fahren, mündet in den Rio Negro. Wie der Name sagt, ist er Schwarz gefärbt. Unser Fluss dagegen milchig hellbraun. Erst nach einigen Kilometern entscheiden sich die beiden Flüsse, sich zu vermengen.