Seit gestern ist die Stimmung in Kitzbühel gespannt. Ob russische, deutsche oder österreichische Presseleute, alle wollen mehr über die Verlautbarung wissen. Der Grund des Anstoßes ist die inoffizielle Meldung, dass das Kitzbüheler Fremdenverkehrsbüro eine Quote für russische Touristen erwägt.

Im letzten Jahr wurden in Österreich 20 Prozent mehr Urlauber aus Russland und der Ukraine registriert. Eigentlich eine erfreuliche Nachricht, aber sie gibt den Kitzbühelern auch Grund zur Sorge. Denn einigen von ihren Gästen werden schlechte Manieren nachgesagt. Um eben diese Russen geht es: Es wird befürchtet, dass die Osteuropäer durch ihr Verhalten betuchte Stammgäste vergraulen könnten.

Oder gibt es vielleicht noch einen anderen Grund? Schließlich wird beklagt, dass die Immobilienpreise in Kitzbühel in den letzten zwei Jahren um 50 Prozent gestiegen sind. Schuld daran sollen russische Geschäftsleute sein, denen es auf die ein oder andere Million nicht ankommt. Und sofern der Name Jelena Baturina fällt, sehen viele schwarz. Die Gattin des Moskauer Bürgermeisters ist als kühle Lenkerin ihres Bauimperiums bekannt und soll über Mittelsmänner angeblich erste Grundstücke in Kitzbühel erworben haben.

Die Kitzbüheler versuchen sich nun gegen die Globalisierungsfalle zu wehren: Rubel ja, Russen nein.