Man setzt sich in New Delhi in den Zug und fährt in südlicher Richtung. Nach einigen Stunden erreicht man die Stadt Agra. Nie gehört? In dieser Stadt befindet sich die Sehenswürdigkeit der Superlative: der Taj Mahal.

Der Großmogul Shah Jahan ließ dieses ergreifende Bauwerk zum Gedenken an seine 1631 verstorbene Hauptfrau Mumtaz Mahal, die er über alles liebte, errichten. Sie starb bei der Geburt ihres 14. Kindes. Es geht die Legende, dass ihr Mann, nach ihrem Tod von unendlicher Trauer erfüllt, in nur einer Nacht ergraute.

Die Harmonie des Bauwerks ist überwältigend, alles scheint auf einander abgestimmt zu sein, alles fließt. Beim Betreten des Gartens spiegelt sich der Taj Mahal in dem langgestreckten Wasserbecken wider. Auf dem Bauwerk thront eine enorme Kuppel, die von vier kleineren umgeben ist. Um das Hauptgebäude sind vier Minarette angeordnet.

Bei der Auswahl der Materialien hat sich der Bauherr auf die edelsten beschränkt: verschiedenste Edlesteine und Halbedelsteine verzieren den hellen Marmor. Verblüffend ist, wie sich die Farben des Bauwerks bei Sonnenaufgang und -untergang verändern. Alles wird in ein goldenes Licht getunkt.

Der indische Dichter Rabindranath Tagore, Literaturnobelpreisträger von 1913, beschrieb den Taj Mahal als „eine Träne auf der Wange der Zeit“.