El Calafate ist ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge zum 80 Kilometer entfernten Bilderbuch-Gletscher Perito Moreno. Schon die Anfahrt ist beeindruckend. Die hüglige Wiesenlandschaft mit ihren Seen wirkt sehr idyllisch. Nach dem Bezahlen des Eintrittstickets für den Nationalpark Los Glaciares ist es endlich so weit. Die im Lago Argentino schwimmenden Eisbrocken kündigen den Gletscher an.

Wenn man das unter Wasser befindliche Eis hinzurechnet, misst die Gletscherwand 60 Meter Höhe. Die Eisfront erstreckt sich über eine Breite von 5 Kilometern. Der Perito Moreno ist ein Wandergletscher. Das nachrückende Eis drückt die Massen pro Tag einen Meter vorwärts, von der Front brechen in regelmäßigen abständen Eisblöcke heraus und stürzen in den See: der Gletscher kalbt. Meterhohe Flutwellen sind die Folge. Das geräuschvolle Spektakel ist eine bleibende Erinnerung.

Durch das Vorrücken blockiert der Gletscher alle vier bis zehn Jahre den Brazo Rico, einen Nebenarm des Lago Argentino. Das Eis bildet eine natürliche Staumauer und lässt den Wasserspiegel

ansteigen, der Brazo Rico hat keinen Abfluss. Wird der Druck zu hoch, stürzt die Gletschermauer explosionsartig zusammen. Dies ist eines der berühmtesten und zugleich überwältigensten Naturschauspiele, die die Welt zu bieten hat.

Kurz nach dem Bekannt werden erster Anzeichen eines Zusammenbruchs, treffen Schaulustige und Filmteams am Gletscher ein. Manchmal müssen sie mehrere Wochen dort verharren. Aber dann werden sie belohnt...