Ab dem 5. Januar 2007 bietet Aldi seinen Kunden auch Reisen an. Aldi hat sich nicht die Mühe gemacht und neue Reiseziele erfunden. Nein, und es ist auch nicht verwunderlich, dass der Discounter mit einer Tochterfirma eines großen Reiseanbieters kooperiert. Die Aldi-Reisen kommen von Berge & Meer, einer 75-prozentigen Tochtergesellschaft von TUI. Vielmehr wird darauf zurückgegriffen, dass die Aldi-Kundschaft immerhin noch persönlich in den Markt kommen muss. Das Aldi-Parkett ist sozusagen zum konspirativen Treffpunkt avanciert oder mit anderen Worten, ein moderner Fall von Direktvertrieb.

Buchen kann man die Reisen über eine Telefon-Hotline oder über das Internet. In den Filialen gibt es lediglich Angebotsprospekte. Die Neugier bei den Kunden war in den ersten Tagen so groß, dass die Web-Seite zwischenzeitlich ausgehebelt wurde und nicht mehr zu erreichen war. Wie sich das Geschäft entwickeln wird kann man noch nicht sagen. Aber die Chancen stehen nicht schlecht. Denn die Kundschaft geht davon aus, dass die Touristikangebote preisgünstig sind.

Und hier kommt der Bundesverband mittelständischer Reiseunternehmen ins Spiel. Dieser kritisiert den Trend zum Billig-Trip und sieht die Qualität der Reise in Gefahr. Doch eigentlich befürchtet er den Wegfall der Zwischenprovisionen für die klassischen Reisebüros.