Was des einen Leid, ist des anderen Freud. Die Bewohner der Dorfes Gurna werden umgesiedelt. Das neue Dorf heißt überraschend Neu-Gurna und liegt in sicherer Entfernung von 3 Kilometern zu den Grabstätten im Tal der Könige. Von offizieller Seite wird dieser Schritt mit einem fehlenden Abwassersystem begründet. Das ins Erdreich sickernde Abwasser beschädige die noch nicht freigelegten Gräber. Zudem hätten die Anwohner zahlreiche Grabmale geplündert. Damit ist jetzt Schluss. Die einheimischen Dorfbewohner sehen ihren eigenen Untergang bevorstehen. Ihre sichere Einnahmequelle, der Verkauf von Alabastafiguren, wird sich so nicht mehr realisieren lassen.
Andererseits warten Archäologen schon ungeduldig darauf, die bisher noch nicht untersuchten Gräber unter dem alten Dorf in Augenschein zu nehmen. Hinzu kommt die Vision des Präsidenten des Obersten Rats der ägyptischen Antikenverwaltung. Im Auftrag der Regierung organisiert er den Ausbau des kulturellen Erbes. Nach seinen Vorstellungen wird ein neuer zusammenhängender Mega-Komplex errichtet.
Letztendlich läuft es wohl auf eine hochprofessionelle Vermarktung hinaus. Touristen müssen sich in naher Zukunft darauf einstellen, die Pharaonische Geschichte zu konsumieren. An der Kasse kann man dann zwischen folgenden Kategorien wählen: „Luxor-Light“, „Luxor-Medium“ und „Luxor-Fullsize“. Attraktion wird ein virtueller Spielplatz mit dem Namen „Tomb Raider“ sein – vermute ich.