Das teilte ein Sprecher der Universität von Minnesota, an der Hurwicz lehrte, am Mittwoch mit. Leonid Hurwicz hatte die Auszeichnung im vergangenen Jahr, gemeinsam mit seinen amerikanischen Kollegen Eric Maskin und Roger Myerson, für die Theorie der Allokationsmechanismen, erhalten. Dabei geht es um "die optimalen Mechanismen zum Erreichen bestimmter wirtschaftspolitischer Ziele wie privatem Gewinn oder sozialem Wohlstand".

Als der gebürtige Russe im Oktober des vergangenen Jahres den Nobelpreis erhielt, zeigte es sich sehr überrascht. Zwar habe er gewusst als Kandidat für den Preis zu gelten, "doch als die Zeit verging und nichts passierte, habe ich nicht mehr damit gerechnet, weil die Menschen, die mit meiner Theorie vertraut sind, gestorben sind."

Um so erfreulicher, das er für seine Forschung noch zu Lebzeiten ausgezeichnet wurde. Hurwicz wurde im August 1917 in Moskau geboren. Er war Halbjude und ging nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges erst in die Schweiz und emigrierte später in die USA. Er arbeitete unter anderem mit dem Nobelpreisgewinner Paul A. Samuelson zusammen und war Gastprofessor an den renommierten Universitäten Harvard und Stanford tätig.