"Flocke springt uns jetzt schon an und schnappt nach uns", sagte Tierarzt Bernhard Neurohr. "Da steckt schon 'wumm' dahinter, wenn sie zubeißt". Die vier Pfleger werden deshalb nun mit Schweißerhandschuhen mit langen Lederstulpen ausgestattet. Aggressiv ist die Kleine wegen ihrer Attacken aber nicht. Ganz im Gegenteil.

Mit dem Springen und Schnappen zeige die zweieinhalb Monate alte Eisbärin ihre Fortschritte als Raubtier, so Neurohr. "Genauso springen Eisbären auf eine Scholle, wenn dort eine Robbe liegt." Aha, die Bärin verwechselt also ihre Pfleger mit Robben. Ganz schön große Beute. Offensichtlich wird "Flocke" eine mutige, kleine Eisbärin.

Probeweise wird "Flocke" inzwischen aus dem Napf gefüttert. "Zehn Minuten nach dem Fläschchen geben wir ihr die letzten Milliliter Milch in einem Metallnapf zum Ausschlabbern", erzählte Neurohr. Die Eisbärin sei davon aber nicht begeistert. "Sie ist an der Schale sehr aufgeregt, schreit laut und viel und muss sich erst daran gewöhnen".

Noch steht "Flocke" allerdings sehr gut im Futter, gegen sie mit ihren 9,85 Kilo ist der Kollege "Wilbär" mit seinen sechs Kilogramm ein "Leichtgewicht".